TRANS SILVAM-STRATEGIE
TRANS SILVAM-STRATEGIE: Inwertsetzung grenzüberschreitender Routen und ihr Potenzial für die Tourismusentwicklung in der tschechisch-bayerischen Grenzregion
Fördergeber
Interreg Bayern - Tschechien
Forschungsschwerpunkt
Quality of Life & HealthcareLaufzeit
01.06.2024 - 30.11.2025
Ziele
Ziel dieses grenzüberschreitenden Projekts ist es, auf der Grundlage des aktuellen Wissensstandes deutsche und tschechische akademische Forscher und öffentliche Organisationen zusammenzubringen, um eine aussagekräftige und umfassende Aufbereitung des Themas historischer Routen möglich zu machen:
- im Hinblick auf seine Entwicklung und Veränderungen in Zeit und Raum, mit archäologischen und historischen Methoden;
- in Form von Vorschlägen für deren praktischen Zugang und Einsatz landschaftsarchitektonischer Ansätze;
- mit Vorschlägen für die Revitalisierung, insbesondere durch die Gestaltung interaktiver, innovativer Lehrpfade, die die natürlichen und kulturellen Werte der Landschaft für unterschiedliche Zielgruppen erlebbar machen.
Das Hauptziel ist aber, ein Netzwerk strategischer Partner aufzubauen, welche bereit sind, sich an der Ausarbeitung eines Konzeptes zur gemeinsamen Gestaltung der bayerisch-tschechischen grenzüberschreitenden Routen durch den böhmischen Wald zu beteiligen (Wissenschaftler, Regionalforscher, Vertreter der Archäologie, Geschichte, Denkmalpflege, Naturschutz, Landschaftsarchitektur, Tourismus). Weiters werden Vertreter öffentlicher Organisationen eingebunden.
Das langfristige Ziel ist die zukünftige Umsetzung konkreter touristischer Routen durch die Grenzlandschaft des Böhmischen Waldes sowie der Transfer wissenschaftlicher Erkenntnisse und Knowhows an die breite Öffentlichkeit.
Beschreibung
Eine Schlüsselrolle für die Optimierung des aktuellen Tourismusangebots sowie auch der tschechisch-bayerischen Beziehungen im Gebiet des Bayerischen/Böhmischen Waldes spielt der Ausbau der Möglichkeiten zur Durchquerung dieser bergigen, weitgehend unbewohnten und dicht bewaldeten Landschaft. Sie ist Teil des sogenannten Grünen Bandes. Aus der Sicht einer sensiblen und nachhaltigen Landschaftsplanung für dieses Grenzgebiet ist die Wiederbelebung der historischer Durchgangsrouten ein wichtiges Ziel. Die internationalen Beziehungen werden mit der Inwertsetzung historischer Grenzrouten langfristig gestärkt. Diese Routen wurden von Menschen seit vielen Jahrhunderten genutzt. Sie bildeten nicht nur das Rückgrat eines intensiven bayerisch-tschechischen Austausches, sie waren auch wichtiger Teil eines großen mitteleuropäischen Fernroutennetzes. Da diese historischen Verkehrsadern gleichzeitig wichtige Achsen waren, entlang derer sich die Besiedlung der Grenzgebiete entwickelte, erscheinen diese Routen heute als Schlüsselverbindungen zu wertvollen Natur- und Kulturelementen in der Grenzlandschaft. Dies erhöht zweifellos die Möglichkeit ihrer aktiven Nutzung zur Stärkung des kulturellen und natürlichen Freizeit- und Urlaubsangebotes. Für die Tourismusentwicklung haben grenzüberschreitende Wander- und Radwege großes Potenzial, insbesondere als attraktive Verbindung zwischen größeren Städten Bayerns und Böhmens.
In der Vergangenheit wurde im Gebiet des Böhmischen Waldes nach und nach ein robustes Wegesystem gebaut. In der aktuellen Landschaft sind deutlich die materiellen Überreste von elf historischen Hauptkorridoren (zusammen eine Länge von rund 200 Kilometern) erreichen! Da diese Routen den Charakter ehemaliger Landesstraßen haben und gleichzeitig die wichtigsten bayerischen und tschechischen Grenzstädte und -dörfer im Fördergebiet verbinden, ist heute eine breite internationale Diskussion über den Umgang mit diesen Routen und deren Nutzung äußerst wünschenswert. Sie bergen enormes Potenzial zur Verbesserung der Erreichbarkeit des Böhmischen Waldes.
Die Abteilung für Archäologie der Westböhmischen Universität in Pilsen wird Daten zum räumlichen Verlauf von Fernrouten beforschen und aufbereiten.
Die Technische Hochschule Deggendorf wird die Dokumentation der historischen Routen hinsichtlich der Aufbereitung für einen zukunftsfähigen Tourismus begleiten.
Es sind mehrere aktivierende Veranstaltungen beiderseits der Grenze geplant.
Das Ergebnis dieses Kleinprojektes wird ein gemeinsam erarbeitetes strategisches Konzept sein, mit dem Fokus auf der Nutzung historischer Routen zur Stärkung des Tourismus in der tschechisch-bayerischen Grenzregion. Dieses Konzept wird eine historische und architektonische Bewertung sowie die Analyse des touristischen Potenzials und der Nachfrage beinhalten.
Mitglieder
Leitung
Mitarbeiter
Projektträger
Westböhmische Universität in Pilsen
Partner
Lead Partner: Westböhmische Universität in Pilsen
Technische Hochschule Deggendorf