CAsHeW

Clownsinterventionen in Altenhilfeeinrichtungen - soziale Hilfeleistung unter Berücksichtigung emotionaler Wesensaspekte - Qualitätssicherung, Vernetzung und Evidenzgenerierung von Clownsinterventionen in medizinischen und pflegerischen Einrichtungen in Deutschland

Fördergeber

Forschungsschwerpunkt
Quality of Life & Healthcare
Laufzeit

15.08.2019 - 14.06.2022

Ziele
  • tieferes Verständnis von Spielsituationen der Clownsinterventionen aus verschiedenen Perspektiven, namentlich von ◦ Clowns und Clowninnen, ◦ Seniorinnen und Senioren in Einrichtungen der Altenhilfe, ◦ Mitarbeitenden im Sozialen Dienst, ◦ Pflegefachkräften und ◦ Heimleitungen von Einrichtungen der Altenhilfe
  • Erkenntnisse über förderliche und hinderliche Rahmenbedingungen für Clownsinterventionen in den Einrichtungen der Altenhilfe
Beschreibung

Clownsinterventionen in Altenhilfeeinrichtungen - soziale Hilfeleistung unter Berücksichtigung emotionaler Wesensaspekte (CAsHeW)

Die Studie zielt auf ein tieferes Verständnis der Spielsituationen bei Clownsinterventionen in Seniorenheimen, da letztere für das Leben im Alter aus demografischen und Versorgungsgründen zunehmend an Relevanz gewinnen. Zu diesem Zweck werden verschiedene Perspektiven erhoben, namentlich jene

  • der Clowns und Clowninnen,
  • der adressierten Seniorinnen und Senioren,
  • der Mitarbeitenden in der Sozialen Betreuung,
  • des Pflegefachpersonals sowie
  • der Heimleitungen.

Zudem werden Erkenntnisse zu förderlichen und hinderlichen Rahmenbedingungen in den Seniorenheimen gewonnen.

Um die Intervention durch Clowns in Senioreneinrichtungen auf eine wissenschaftlich theoretisch und empirisch gesicherte Basis zu stellen, ist eine explorative qualitative Studie mit Fokus auf den Kern der Intervention, insbesondere auf die handlungsleitende, emotionale und beziehungsgestaltende Zuwendung, erforderlich. Erforscht werden diese Wesensaspekte in der Begegnung der Clowns mit den Adressatinnen und Adressaten. Ebenso wird die Analyse der Clownsinterventionen als emotionale und beziehungsbildende Prozesse, die sich auf das Wohlbefinden der Bewohnerinnen und Bewohner richten sollen, zum Gegenstand des Erkenntnisinteresses.

Um den Untersuchungsgegenstand zu beforschen, war ursprünglich geplant, Audio-Aufnahmen von Einsätzen der insgesamt neun mitforschenden Clownspielpaare in drei unterschiedlichen Bundesländern auszuwerten. Die Audio-Aufnahmen sollten durch Forschungstagebücher der Clownspielpaare ergänzt werden. Zudem sollten Fokusgruppen mit allen Adressatinnen und Adressaten der Clownsintervention durchgeführt werden.

Da die Datenerhebung im Frühjahr 2020 starten sollte, war das Projekt durch die Einschränkungen im Zuge der Covid-19-Pandemie stark betroffen: Im Frühjahrs-Lockdown war den Clownspielpaaren der Zugang zum Feld gänzlich versperrt. Deshalb erweiterte das Projektteam das Methodenspektrum.

Noch während des Frühjahrslockdowns verfassten alle achtzehn mitforschenden Clowninnen und Clowns Autoethnographien über zurückliegende Einsätze. Darin stellten sie anhand eines Leitfadens, der sich unter anderem an der Critical Incident Technique (CIT) orientiert, ihre ersten Erfahrungen in Seniorenheimen dar, außerdem besonders gelungene Begegnungen, eher misslungene Einsätze sowie ihre letzten Erfahrungen vor dem Lockdown. In die Darstellung flossen neben den persönlichen Erfahrungen auch ihr Hintergrundwissen über die Lebenswelt Seniorenheim und über die Subkultur der Klinik-Clownerie mit ein. Die Darstellungsform wurden Clowns und Clowninnen im Sinne der Arts-based Research (ABR) freigestellt. Die meisten wählten einen schriftlichen Text, einige sprachen ihre Erfahrungen auch auf Band, gelegentlich ergänzt um Musik und Gesang.

Ab dem Sommer führten die wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen über 50 semi-strukturierte Videophonie- oder Telefon-Interviews mit Bewohnerinnen und Bewohnern von Seniorenheimen, mit Mitarbeitenden in der Sozialen Betreuung, Pflegefachkräften und Heimleitungen. Die Dauer der Interviews lag zumeist zwischen 30 und 45 Minuten, wich im Einzelfall aber in beide Richtungen stark ab. Neben anderen Aspekten war die zentrale Fragestellung der Interviews, wie sich die durch die Covid-19-Pandemie erzwungene Abwesenheit der Clowns in den Einrichtungen bemerkbar machte. Durch diese Interviews konnte CAsHeW einzigartige Daten zum Stellenwert der Clownsinterventionen in Seniorenheimen generieren.

Während der Lockerungen im Sommer und Herbst konnten wieder Clownsinterventionen stattfinden und – wenngleich in geringerem Umfang als geplant – Audio-Aufzeichnungen erstellt werden: Immerhin acht der neun mitforschenden Clownspielpaare konnten bei insgesamt 25 Einsätzen über 70 Begegnungen mit Seniorinnen und Senioren dokumentieren, darunter auch vereinzelt Gruppensituationen oder Begegnungen in der Anwesenheit von Angehörigen.

Durch die Kombination aus Interviews und Audio-Aufzeichnungen, die bei verschiedenen Varianten des Distanzspiels entstanden, gelang es CAsHeW, die unterschiedlichen Formen der Clownsinterventionen unter den Bedingungen der Covid-19-Pandemie zu dokumentieren. Trotz der Einschränkungen durch die Covid-19-Pandemie können die Ergebnisse des Projekts CAsHeW einen Ausgangspunkt für Handlungs- und Rahmenempfehlungen bilden, die sowohl Kompetenzentwicklung, als auch Organisationen betreffen. Aus den Ergebnissen werden Schlussfolgerungen auf die erforderlichen Kompetenzen sowie Aus-, Fort- und Weiterbildung der Clowns abgeleitet.

So sind Bildungsmaßnahmen innerhalb Curricula zur Clowns-Aus- und – Weiterbildung sowie Rahmenempfehlungen für Organisationen, die Clowns in Senioreneinrichtungen einsetzen möchten als handhabbare Konsequenz aus der CAsHeW Studie geplant und sollen als (Zwischen-)Ergebnisse der Begleitstudie werden.

Der Dachverband Clowns in Medizin und Pflege e.V. (DV) nutzt die Ergebnisse im Rahmen bildungsrelevanter Konsequenzen wie Curricula und rollt diese über die ausbildenden Clownsschulen und mittels Workshops aus. Zudem werden Handreichungen für Senioreneinrichtungen erstellt, die Clowns einsetzen wollen.

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